Selbstverständnis
Grundlage unseres Handelns sind die von den beiden kirchlichen Trägern unserer Einrichtung niedergelegten Leitsätze.
Wir sind ein multidisziplinäres Team, das auf der Grundlage der aktuellen Sozialgesetzgebung der Bundesrepublik Deutschland als Teil des Bonner Suchthilfesystems ambulante Hilfeangebote für Menschen mit substanzbezogenen Störungen, sowie für pathologische Glücksspieler zur Verfügung stellt.
Unsere Angebote richten sich an Betroffene, Angehörige, Arbeitgeber, Bezugspersonen aus dem sozialen Umfeld und Interessierte bei Problemen mit Alkohol, illegalen Drogen, Medikamenten und pathologischem Glücksspiel.
Wir verstehen jede Form der positiven persönlichen Veränderung als dynamischen Prozess, den wir mit jeweils passgenau abgestimmten Angeboten unterstützen.
Wir kooperieren mit den Akteuren der ambulanten, teilstationären und stationären Suchthilfe, sowie den komplementären regionalen und kommunalen Hilfeangeboten.
Wir sind eine Beratungs-, Betreuungs- und Behandlungseinrichtung, die als Teil eines umfassenden Suchthilfesystems den Bürgern der Bundesstadt Bonn Unterstützungsleistungen anbietet. Basierend auf dem SGB I, SGB II und dem SGB XII stellen wir eine Grundversorgung mit ambulanten Hilfeangeboten für Menschen mit Suchtproblemen sicher. Darüber hinaus halten wir auf der Grundlage des SGB IX spezifische Eingliederungshilfen für Suchtkranke vor.
Die ambulante Suchthilfe als Teil der kommunalen Eingliederungsleistungen der Bundesstadt Bonn sorgt somit für die Umsetzung der seit dem Jahre 2009 auch in Deutschland geltenden Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen, in der der Anspruch eines jeden Menschen, in seiner Individualität an der Gesellschaft ohne Einschränkungen partizipieren zu können, niedergelegt ist.
Wir sichern mit unserer Arbeit somit vorrangig die gleichberechtigte Teilhabe der Betroffenen und fördern die Selbstbestimmung unserer Klientinnen und Klienten. In diesem Zusammenhang tragen wir dazu bei, psychische, physische und soziale Störungen abzuwenden, zu beseitigen, zu mindern, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder ihre Folgen zu mildern.
Auf der Grundlage des SGB VI sind wir eine im Sinne des gemeinsamen Rahmenkonzeptes der Deutschen Rentenversicherung und der gesetzlichen Krankenversicherung zur ambulanten medizinischen Rehabilitation Abhängigkeitserkrankter anerkannte Behandlungseinrichtung.
Die Angebote der Fachambulanz Sucht richten sich an Betroffene, Angehörige, Arbeitgeber, Bezugspersonen aus dem sozialen Umfeld und Interessierte bei Problemen mit Alkohol, illegalen Drogen, Medikamenten und pathologischem Glücksspiel. Wir beraten, behandeln und betreuen vorwiegend Bonner Bürgerinnen und Bürger unabhängig von ihrer Weltanschauung, ethnischer, nationaler, religiöser, sozialer und kultureller Zugehörigkeit, sowie sexueller Identität.
Die Fachambulanz Sucht berät, behandelt und betreut Menschen bei Problemen im Umgang mit Suchtmitteln mit dem Ziel einer gesünderen Lebensführung. Dabei orientieren wir uns am Transtheoretischen Modell von Prochaska und DiClemente (1994), das jede persönliche Veränderung im Rahmen einer Suchtmittelgebrauchsstörung als dynamischen Prozess versteht, der immer wieder differenzierter ambulanter, teilstationärer und stationärer Hilfen bedarf. Wir halten daher ein breites Spektrum an zieloffenen Angeboten vor, das Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen und Stadien der persönlichen Veränderung anspricht.
Suchtmittelgebrauch und -rückfälle verstehen wir auf dem Hintergrund des Rückfallmodells von Marlatt und Gordon (1985) als immanenten Bestandteil der Problematik unserer Klientinnen und Klienten. Wir arbeiten daher gemeinsam mit den Betroffenen an angemessenen, erreichbaren und zufriedenstellenden Lösungen.
Dabei ist unser Handeln darauf ausgerichtet, ein hohes Maß an Nachhaltigkeit für unsere Klientinnen und Klienten, sowie für unsere Kooperationspartner, Auftraggeber und Kostenträger zu gewährleisten.
Die im Rahmen unserer Arbeit zum Einsatz gelangenden Verfahren und Methoden sind wissenschaftlich fundiert und orientieren sich am aktuellen Stand der Suchtforschung. Im Mittelpunkt unseres Handelns stehen verhaltenstherapeutische und systemische Konzepte, die im Sinne Grawes (2004) durch andere, spezifisch wirksame Ansätze ergänzt werden.
Wir legen Wert darauf, unser Angebot regelmäßig auf seine Wirksamkeit zu überprüfen und bei Bedarf zu modifizieren.
Die unserer Einrichtung zugrundeliegenden Werthaltungen basieren auf dem gemeinsamen Leitbild von Caritasverband und Diakonischem Werk zur Ambulanten Suchthilfe.
Vor diesem Hintergrund stehen die Menschen, die unsere Einrichtung aufsuchen im Mittelpunkt unseres Handelns. Unsere Haltung gegenüber unseren Klientinnen und Klienten ist getragen von Akzeptanz, Empathie, Respekt und Wertschätzung.
Wir arbeiten ergebnisorientiert und auf Augenhöhe mit unseren internen und externen Partnerinnen und Partnern zusammen. Unser Handeln ist transparent und sowohl für unsere Klientinnen und Klienten als auch für unsere Kooperationspartner verständlich und nachvollziehbar.
Unsere Arbeitshaltung ist gekennzeichnet durch ein hohes Maß an Einsatz- und Leistungsbereitschaft. Wir handeln selbstständig und verantwortungsbewusst zum Wohle unserer Klientinnen und Klienten.
Wir legen Wert auf ein positives, gesundheitsförderndes Betriebsklima, sowie ein freundliches, partnerschaftliches und wertschätzendes Miteinander. Dies ist die Grundlage dafür, dass uns unsere Tätigkeit Spaß macht und ein wichtiger Teil unseres Lebens ist.
Es ist eine wichtige Voraussetzung für die Effektivität unserer Hilfeangebote, dass wir innerhalb der Ambulanten Suchthilfe über verlässliche Kooperationen und effiziente Kommunikationswege verfügen. Es besteht ein regelmäßiger bereichsübergreifender Austausch zwischen unseren Mitarbeitenden, mit dem Ziel der zeitnahen Kommunikation relevanter klienten- und fachspezifischer Informationen.
Wir stellen darüber hinaus an den Schnittstellen zu anderen Akteuren der ambulanten, teilstationären und stationären Suchthilfe eine reibungslose Zusammenarbeit zum Wohle unserer Klientinnen und Klienten sicher. Dazu gehören insbesondere Beratungs- und Behandlungsstellen, Fachkrankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen und Fachverbände.
In Fällen, in denen ein besonderer Unterstützungsbedarf besteht, bieten wir durch unsere Vernetzung einen zeitnahen, direkten Zugang zu anderen Hilfeangeboten von Caritasverband, Diakonischem Werk und der kommunalen Versorgungsstruktur. Darunter fallen unter anderem die Wohnungslosenhilfe, die Schuldnerberatung, die Jugendhilfe, niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten, Einrichtungen und Dienste für Menschen mit psychischer Erkrankung, Krankenkassen, Allgemeinkrankenhäuser sowie verschiedene Ämter und Dienste der Bundesstadt Bonn.
Wir sind ein Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterschiedlicher fachlicher Ausrichtungen und beruflicher Qualifikationen. Unsere Mitarbeitenden sind in anerkannten suchtspezifischen Methoden und Verfahren der Beratung, Betreuung und Behandlung ausgebildet und haben eine hohe Motivation zur Fort- und Weiterbildung.
In unserer Arbeit orientieren wir uns an fachlich und gesellschaftlich relevanten Entwicklungen und sind Innovationen gegenüber aufgeschlossen.
Stand: Juni 2012
Literaturverzeichnis
Grawe, Klaus (2004) Neuropsychotherapie. Göttingen: Hogrefe Verlag
Marlatt, G. Alan, Gordon, Judith R. (Hrsg.) (1985) Relapse Prevention: Maintenance Strategies in the Treatment of Addictive Behaviors. New York: Guilford Publications
Prochaska, James O., DiClemente, Carlo C. (1994) The Transtheoretical Approach: Crossing Traditional Boundaries Of Therapy. Malabar: Krieger Publishing Company